UFC Berlin – Die Veranstaltung im Überblick
In fünf Tagen ist es schon wieder so weit: Die UFC wird am 20. Juni nach Deutschland, genauer gesagt in die o2 World in Berlin, zurückkehren. An dieser Stelle geben wir daher nochmal einen ausführlichen Überblick über alle Ansetzungen:
UFC Fight Night 69: Jedrzejczyk vs. Penne
20. Juni 2015
o2 World, Berlin
Hauptkämpfe:
Strawweight-Titel: Joanna Jedrzejczyk (c) vs. Jessica Penne
Am 20.6 wird Strawweight-Titelträgerin Joanna Jedrzejczyk ihren Gürtel zum ersten Mal aufs Spiel setzen. Dabei trifft sie auf die ehemalige Invicta Atomweight-Titelträgerin und Nummer 3 Herausforderin (sowohl in den UFC-, als auch in unseren Wuttke-Rankings) Jessica Penne.
Die polnische Titelträgerin Jedrzejczyk ist bisher unbesiegt und konnte in ihrem letzten Kampf den Strawweight-Titel auf spektakuläre Art und Weise gewinnen. In diesem Kampf demonstrierte sie alle ihre Stärken eindrucksvoll. Ihre überragenden Fähigkeiten im Stand sollten aufgrund ihrer großen Erfolge im Thai-Boxen niemanden mehr überraschen, aber sie demonstrierte auch beeindruckendes Ringen – Carla Esparza ist die beste Ringerin der Gewichtsklasse und versuchte 17 Takedowns im Kampf, 16(!) davon erfolglos. Doch Jedrzejczyk beließ es nicht dabei und ließ ihre Gegnerin für jeden Versuch bitter bezahlen und quittierte diese mit Kniestößen oder Ellbogenschlägen. Esparza, wohlgemerkt eine erfahrene Kämpferin auf dem höchsten Niveau, die Gewinnerin der Ultimate Fighter Staffel und allererste Titelträgerin, wirkte schon ab Mitte der ersten Runde komplett plan- und hilflos, und so war das Ende des Kampfes nur eine Frage der Zeit. Jedrzejczyk stellte erneut unter Beweis, dass sie nicht nur eine technisch hervorragende Strikerin ist, sondern auch über bemerkenswerte Schlagkraft (no pun intended) verfügt, und konnte Esparza zum Ende der zweiten Runde per technischem KO besiegen.
Ihre Gegnerin in Berlin ist aber auch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt: Jessica Penne (12-2) hat sich ihren Namen vor allen bei der Frauenliga Invicta gemacht – allerdings als Titelträgerin in einer anderen Gewichtsklasse, nämlich dem Atomweight (bis 105 Pfund). Nach ursprünglichem Zögern entschied sich Penne dafür, den Sprung in das zehn Pfund schwerere Strawweight zu wagen – schließlich erwartete sie dort die Gelegenheit, bei The Ultimate Fighter mitzumachen und in der UFC zu debütieren. Sie ist eine hervorragende Bodenkämpferin und konnte sieben ihrer zwölf Siege per Aufgabe gewinnen. Am Boden zeichnet sie sich durch einen sehr kreativen und aggressiven Stil aus und stellt sowohl aus der Ober-, als auch aus der Unterlage eine große Gefahr dar.
Auf dem Papier klingt der Kampf also durchaus spannend – Penne ist eine respektierte Veteranin und hat genau dort ihre große Stärke, wo Joanna Jedrzejczyk (mutmaßlich) am schwächsten ist, nämlich auf der Matte. Trotzdem geht Joanna Champion als deutliche Favoritin in den Kampf. Stilistisch wird dies eine knifflige Ansetzung für Penne. Wenn sie die Titelträgerin auf den Boden bekommen könnte, hätte sie sicherlich gute Chancen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Chancen für Takedowns sind ihr vor allem im Clinch auszurechnen. Selbst Guard-Pulls sind nicht auszuschließen, da sie durch ihre große Erfahrung im Bodenkampf und unfassbare Flexibilität auch aus der Unterlage sehr gefährlich ist und Hebel oder Positionswechsel initiieren könnte. Eine Sache scheint aber klar: Im Stand dürfte Penne keine große Chance haben. Dort ist sie zwar keineswegs schlecht, wird dem Weltklasse-Striking von Joanna Champion aber wohl wenig entgegenzusetzen haben. Letztendlich spricht also auf dem Papier vieles für eine erfolgreiche Titelverteidigung in Berlin. Nichtsdestotrotz sollte man die Herausforderin auf keinen Fall unterschätzen und kann sich auf den ersten UFC-Titelkampf in Kontinentaleuropa freuen. Eine Ansetzung auf sehr hohem sportlichen Niveau ist damit garantiert.
Dennis Siver vs. Tatsuya Kawajiri
Dennis Siver war lange Deutschlands größtes (und vielleicht sogar einziges) MMA-Aushängeschild. Siver kämpft seit vielen Jahren auf hohem Niveau in der UFC und konnte sich sowohl im Light-, als auch im Featherweight etablieren. Zuletzt wurde Siver jedoch durch einen positiven Drogentest mit anschließender Suspendierung zurückgeworfen, durch die er auch die letztjährige UFC Berlin Show aussetzen musste. Danach stand Siver zum ersten Mal in seiner langen Karriere im Hauptkampf einer UFC Veranstaltung – allerdings vor allem als Aufbaugegner für Conor McGregor. Diesen Kampf verlor Siver dann auch klar durch technischen KO in Runde 2. Am 20. Juni wird Siver versuchen, sich wieder in Richtung der Top 10 hochzukämpfen. Bei UFC Shows auf deutschem Boden ist er bisher unbesiegt und konnte beide Kämpfe vorzeitig gewinnen.
In Berlin wird Siver auf die japanische Legende Tatsuya „Crusher“ Kawajiri treffen. Wie Siver hat Kawajiri seinen Namen vor allem im Lightweight gemacht und war ein zentraler Bestandteil der japanischen Ligen Shooto, Pride, und Dream. Nach einer langen Karriere mit vielen herausragenden Kämpfen, etwa gegen Eddie Alvarez und Takanori Gomi, wechselte Kawajiri im Jahr 2011 ins Featherweight und wusste auch dort durch sein hervorragendes Grappling zu überzeugen. Nach einer langen Kampfpause wurde er letztes Jahr von der UFC verpflichtet und hat seitdem eine Kampfbilanz von 1-1. In Berlin können wir uns also auf einen Kampf zweier verdienter Veteranen freuen, die schon fast alles erlebt haben und die versuchen werden, das Rad der Zeit zurückzudrehen.
Peter Sobotta vs. Steve Kennedy
Der deutsche Vorzeigekämpfer Peter Sobotta sollte in Berlin eigentlich auf den Brasilianer Sérgio Moraes treffen, und das nicht zum ersten Mal. Diese Ansetzung scheint aber verflucht zu sein, denn nach einer vorherigen Verletzung Sobottas kam der Kampf diesmal aufgrund einer Verletzung von Moraes nicht zustande. Die UFC konnte kurzfristig den 32-jährigen Australier Steve Kennedy (22-6) als Ersatz verpflichten.
Sobotta wird bisher als einziger Kämpfer bei allen vier deutschen UFC Veranstaltungen antreten. Er wurde für das Debüt der UFC in Deutschland im Jahre 2009 im zarten Alter von 22 Jahren verpflichtet. Diese Berufung in die beste Liga der Welt kam möglicherweise zu früh, denn Sobotta konnte keinen seiner drei Kämpfe (zwei davon in Deutschland) gewinnen und wurde schlussendlich entlassen. Sobotta bewies Nehmerqualitäten und konnte von keinem seiner Gegner gestoppt werden, schaffte es aber nicht den Gegnern seinen Stil aufzuzwingen und die Kämpfe auf den Boden zu verlagern. Danach meldete er sich allerdings mit fünf Siegen am Stück außerhalb der UFC – alle per Aufgabe durch Rear Naked Choke in Runde 1 – eindrucksvoll zurück. Damit verdiente er sich eine zweite Chance in der UFC. Bei der letztjährigen Veranstaltung in Berlin besiegte er das favorisierte polnische Talent Pawel Pawlak klar nach Punkten.
Gegen Kennedy wird es für Sobotta zu einer Premiere kommen: Zum ersten Mal wird er das Octagon als Favorit betreten. Aber Kennedy sollte nicht unterschätzt werden – mit Erfahrung im Ringkampf, BJJ Schwarzgurt und Profi Box-Kämpfen besitzt er zumindest auf dem Papier gute Fähigkeiten in den wichtigen Komponenten des Mixed Martial Arts und verfügt zudem über viel Kampferfahrung.
Nick Hein vs. Lukasz Sajewski
Für viele deutsche Fans war der Auftritt von Nick Hein eines der Highlights der ersten UFC Berlin Show. Kein Wunder also, dass der Kölner Judoka auch bei der zweiten Auflage kämpfen wird. Hein konnte damals einen unterhaltsamen Kampf gegen Drew Dober gewinnen, der mittlerweile und dank dieses Kampfes ein Teil seiner Familie geworden ist. Allein in dieser Hinsicht wird die letztjährige Veranstaltung für Hein wohl kaum zu toppen sein. Der charismatische Hein, der in Teilzeit als Polizist gearbeitet hat („Deutschlands härtester Polizist“) und ebenfalls als Schauspieler tätig ist (Diese Kaminskis), konnte die deutschen Medien in einer Art und Weise von sich begeistern, wie es zuvor wohl noch kein anderer deutscher Kämpfer geschafft hat. Sportlich blickt Hein auf eine gemischte Bilanz zurück – nach seinem sehr erfolgreichen Debüt verlor er seinen nächsten Kampf gegen den Riesen James Vick in Texas.
In Berlin trifft er auf den unbesiegten Polen Lukasz Sajewski, der in Berlin sein UFC Debüt feiern wird. Von seinen dreizehn Siegen konnte Sajewski sieben vorzeitig per Submission für sich entscheiden. Ins Auge fällt auf seiner Kampfbilanz vor allem ein Sieg über Bellator-Veteran und Leglock-Experte Marcin Held. Auf jeden Fall also keine einfache Aufgabe für Hein, auch wenn dieser das Octagon als Favorit betreten wird.
Vorkämpfe:
Niklas Bäckström vs. Noad Lahat
Niklas Bäckström betrat bei der letzten UFC Berlin Veranstaltung das Rampenlicht, als er kurzfristig gegen den Veteranen Tom Niinimäki einsprang und diesen auf spektakuläre Art und Weise per Bulldog Choke besiegen konnte. Danach wurde Bäckström von vielen Fachleuten in den Himmel gelobt und als großes Talent gehypt. All diese hohen Erwartungen endeten jedoch abrupt im letzten Oktober, als er vor heimischem Publikum als 7:1 Favorit brutal von dem relativ unbekannten Mike Wilkinson ausgeknockt wurde. Zudem wirkte er in diesem Kampf recht überheblich und schien den Kampf nicht wirklich ernst zu nehmen. Es erscheint also passend, dass Bäckström nun nach Berlin zurückkehrt, um seine Karriere wieder auf den rechten Pfad zu lenken. Dabei wird er auf Noad Lahat treffen, der bisher eine Kampfbilanz von 1-1 in der UFC hat. Bäckström wird trotz seinem enttäuschenden letzten Kampf sicherlich erneut als Favorit in den Kampf gehen. Es bleibt abzuwarten, ob er aus seiner ersten Niederlage gelernt hat und in Berlin sein volles Potenzial ausschöpfen kann.
Mairbek Taisumov vs. Alan Patrick
Mairbek Taisumov lebt und trainiert in Österreich und konnte seine letzten beiden Kämpfe per KO für sich entscheiden. Den Grappling-Experten Marcin Bandel knockte „Beckan“ in nur 61 Sekunden aus, und Anthony Christodoulou ließ er in Stockholm wie einen absoluten Anfänger aussehen, bevor er ihn ebenfalls mit Schlägen in Runde 2 ausknockte. Taisumov ist ein dynamischer und spektakulärer Striker, der in Berlin sicherlich auf seinen dritten KO-Sieg in Europa in Folge hofft. In Berlin trifft er auf den unbesiegten Brasilianer Alan Patrick, der bisher auf zwei Siege in der UFC zurückblickt, unter anderem über John Makdessi.
Scott Askham vs Antonio dos Santos
Die beiden 26jährigen Mittelgewichte Scott Askham und Antonio “Junior Alpha” dos Santos werden am 20. Juni gegeneinander antreten. Beide haben bisher eine unbefriedigende UFC-Bilanz von einer Niederlage vorzuweisen und werden in Berlin um ihren ersten Sieg in der UFC kämpfen.
Scott Askham startete seine UFC-Karriere mit einigen Vorschusslorbeeren. So erklärte ihn Patrick Wyman im letzten Juni zu einem der fünf besten bei keiner großen Liga unter Vertrag stehenden Talente des Sports: Wyman sah Askham damals als potenziellen Top 5 Middleweight, äußerte sich aber skeptisch gegenüber Askhams Trainingscamp und hoffte auf einen Wechsel zu einem renommierteren Team. Diese Hoffnung hat sich aber scheinbar bisher nicht erfüllt und erklärt möglicherweise Askhams enttäuschendes UFC Debüt im Oktober letzten Jahres. Askham konnte Magnus Cedenblad zwar mit einem Front-Kick fast ausknocken, wurde aber den Großteil des Kampfes kontrolliert und verlor nach Punkten.
In Berlin trifft Askham auf Antonio dos Santos, der ein sehr kurioses Debüt in der UFC hatte. “Junior Alpha” sprang kurzfristig gegen Daniel Sarafian ein und lieferte sich mit diesem ein wildes Duell, kugelte sich aber in der zweiten Runde einen Finger aus. Dos Santos, offenbar gewöhnt an solche Verletzungen, blieb gelassen und bat den Schiedsrichter um eine Kampfunterbrechung, um sich den Finger wieder einrenken zu können. Stattdessen brach dieser den Kampf ab und Dos Santos verlor per TKO. In Berlin wird Dos Santos zum ersten Mal die Gelegenheit haben, ein volles Trainings-Camp für einen UFC-Kampf absolvieren zu können. Man darf daher gespannt sein, was er in Berlin zu bieten hat.
Alan Omer vs Arnold Allen
Im Federgewicht trifft der Stuttgarter Alan Omer (18-4) auf das 21jährige englische Talent Arnold Allen (9-1). Alan Omer machte sein UFC-Debüt in einem hochklassigen Kampf gegen Jim Alers bei UFC Fight Night 39 in Abu Dhabi. Beide Kämpfer konnten den Vorschusslorbeeren gerecht werden und lieferten sich einen sehr engen Kampf auf technisch hohem Niveau, den Alers letztendlich per durchaus umstrittener Split Decision für sich entscheiden konnte. Verletzungsbedingt konnte Omer seitdem keinen weiteren Kampf in der UFC bestreiten. Ursprünglich sollte Omer gegen Mike Wilkinson antreten, der sich jedoch kurz vor der Veranstaltung verletzte. Heute erst wurde sein Ersatzgegner offiziell bekanntgegeben: Arnold Allen gilt als aufstrebendes Talent und konnte schon mehrere Kämpfe bei Cage Warriors, einer der besten europäischen Ligen, gewinnen. Wir können uns hier also auch einen technisch hochwertigen Kampf zweier talentierter Kämpfe freuen. Es bleibt abzuwarten, wie beide auf die extrem kurze Vorbereitungszeit reagieren werden, die eine spezifische Vorbereitung auf den Gegner quasi unmöglich macht.
Makwan Amirkhani vs. Masio Fullen
Im Featherweight treffen “Mr. Finland” Makwan Amirkhani (11-2) und der Mexikaner Masio Fullen (10-4) aufeinander. Fullen trat bei TUF Latin America an und verlor seinen einzigen Kampf bei der Show, konnte dafür aber sein UFC-Debüt im Februar bei UFC 184 per Split Decision gegen Alex Torres gewinnen. Acht seiner zehn Siege konnte er vorzeitig beenden. Aber seien wir ehrlich – viel mehr gibt es zu ihm auch nicht zu sagen. Interessant ist diese Ansetzung alleine wegen seinem Gegner, dem wir daher auch etwas mehr Zeit widmen:
Makwan Amirkhani geht ebenfalls mit einer UFC-Bilanz von 1-0 in den Kampf, konnte sein Debüt jedoch in deutlich spektakulärerer Art und Weise gewinnen – er brauchte im Januar in Stockholm nur acht Sekunden, um Andy Ogle auszuknocken. Amirkhani startete den Kampf sofort mit einem Flying Knee. Nach weiteren Schlägen war der Kampf auch schon wieder vorbei und Amirkhani, der sich bisher vor allem als Grappler einen Ruf erarbeitet hatte, konnte seinen allerersten Sieg per Knockout verzeichnen. Doch Amirkhani konnte nicht nur mit einem spektakulären Kampfstil überzeugen, sondern auch mit seinem Charisma, was sich im Post-Fight Interview und vor allem in der Pressekonferenz zeigte.
Piotr Hallmann vs. Magomed Mustafaev
Piotr Hallmann galt lange Zeit als großer Hoffnungsträger des polnischen MMAs in der UFC, konnte diesen Hoffnungen jedoch bisher nicht wirklich gerecht werden. Nach einem tollen Debüt, in dem er Francisco Trinaldo in einem spannenden Kampf per Kimura zur Aufgabe bringen konnte, folgte eine gemischte Bilanz mit Niederlagen gegen Al Iaquinta und Gleison Tibau, quasi der besseren Version von Trinaldo. Dazwischen konnte Hallmann einen weiteren Sieg per Submission gegen MMA-Pionier Yves Edwards feiern, der sich zu diesem Zeitpunkt jedoch schon am Ende seiner langen Karriere befand. Somit fällt es schwierig, Hallmanns Potenzial nach diesen vier Kämpfen einzuschätzen – Niederlagen gegen den klassischen Gatekeeper Tibau und das große Talent Iaquinta sind absolut keine Schande, aber ihm fehlt ein wirklich herausragender Sieg. Zudem fiel Hallmann nach seinem letzten Kampf gegen Tibau durch den Drogentest und wurde für neun Monate gesperrt. Mit 27 ist er aber noch jung und hat noch viel Zeit, sich zu entwickeln.
In Berlin trifft Hallmann auf Magomed Mustafaev, der sein Debüt in der UFC machen wird. Der 26jährige Russe kann eine gute Bilanz von elf Siegen und nur einer Niederlage vorweisen, hat seine letzten zehn Kämpfe gewonnen, und war bisher ausschließlich in Russland aktiv. Das sollte jedoch nicht zwingend als Zeichen mangelnder Qualität seiner Gegner verstanden werden, denn russische Kämpfer sorgen ja seit einiger Zeit auch international für Furore. Mustafaev kann immerhin einen Sieg gegen Abubakar Nurmagomedov, den Bruder vom aktuellen Nummer 1 Herausforderer im Lightweight Khabib Nurmagomedov, vorweisen.
Yuta Sasaki vs. Taylor Lapilus
Im Bantamweight trifft der 25jährige Japaner Yuta “Ulka” Sasaki (18-2) auf den 23jährigen Franzosen Taylor Lapilus (9-1). Yuta Sasaki startete mit großen Vorschusslorbeeren in seine UFC-Karriere, konnten diesen bisher aber nur bedingt gerecht werden. Nach einem Sieg per Submission gegen Roland Delorme in seinem Debüt musste er zuletzt eine deutliche Niederlage hinnehmen. Aber Sasaki ist ja noch jung und hat daher noch mehr als genug Zeit, um diesen Kampf vergessen zu machen und sich wieder nach oben zu kämpfen. In Berlin sollte Sasaki also hoch motiviert auftreten, um das ihm unterstellte Potenzial diesmal zur Schau zu stellen.
Sein Gegner Taylor Lapilus feierte erst vor knapp einem Monat sein UFC Debüt, als er in Krakau Rocky Lee per Unanimous Decision besiegen konnte. Deutschen Fans könnte er aber auch schon davor ein Begriff gewesen sein, da Lapilus kurzfristig gegen Dennis Siver debütieren sollte. Diese Ansetzung erregte jedoch online die Gemüter – die Idee, dass ein sehr junger und unerfahrener Kämpfer wie Lapilus ohne wirkliche Vorbereitungszeit gegen den gefährlichen Veteranen Siver antreten sollte, löste bei Fans und Journalisten Unbehagen aus. Letztendlich sah sich die schwedische MMA-Kommission SMMAF genötigt, den Kampf abzusagen. Lapilus wurde durch Charlos Rosa ersetzt und musste noch eine Weile auf sein UFC-Debüt warten.