Tägliche Archive: Juni 20, 2015


UFC Berlin – Die Pressekonferenz

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Nach einer sehr starken Rückkehr der UFC nach Deutschland berichten wir an dieser Stelle von der Pressekonferenz. Teilgenommen haben. Es waren 8155 Zuschauer anwesend. Laut David Allen war diese Veranstaltung ein größerer Erfolg als die letztjährige Show in Berlin. Sie wollen gerne wiederkommen, aber es steht noch nichts fest.

Anwesend sind: Tatsuya Kawajiri, Makwan Amirkhani, Peter Sobotta, Arnold Allen, Mairbek Taisumov, Joanna Jedrzejczyk

Die Boni – Alle 50.000€:
-> Fight of the Night: Joanna Jedrzejczyk vs. Jessica Penne
-> Performance Boni: Arnold Allen, Mairbek Taisumov. Was macht ein 20jähriger Kerl wie Allan mit so viel Geld? Erstmal einen Rasierer kaufen und seinen Schnauzer loswerden. Genau wie Mr. Finland in Stockholm hat er also erstmal kleine Ziele
-> „Wo ist mein Bonus?“ fragt Mr. Finland. Fragen kostet ja bekanntlich nichts.

Joanna Jedrzejczyk möchte jetzt eine kurze Pause einlegen und zum Ende des Jahres ihren Titel das nächste Mal verteidigen. Sie möchte nicht die Ronda Rousey des Strohgewichts werden, sondern sie will sich ihren eigenen Ruf erarbeiten.

Tatsuya Kawajiri ist natürlich nur aus einem Grund in der UFC: Er will den Titel! Der Kampf war wirklich „überlebenswichtig“ für ihn – bei einer Niederlage hätte er mit seiner Entlassung gerechnet, und das hätte wohl das Ende seiner Karriere bedeutet. Zudem freut er sich auf die strikteren Anti-Doping Richtlinien. Wie die Kollegen von GroundAndPound ja schon herausgefunden haben: Bei Pride FC haben nur die Ausländer gestofft.

Peter Sobotta dankt den deutschen und polnischen Fans für die tatkräftige Unterstützung. Alan Omer tut ihm sehr Leid, da dieser den Kampf kontrolliert und dann unglücklich verloren habe. Er ging mit sehr viel Selbstvertrauen in den Kampf und konnte diesen dann auch recht einfach gewinnen.

Taisumov möchte ne Pause einlegen, Amirkhani braucht auch eine und fragt ihn, wo es hingeht. Beide scheinen Pläne zu schmieden, gemeinsam Österreich unsicher zu machen.



UFC Berlin – Der Liveticker

An dieser Stelle werden wir – falls das Internet in der Halle hält – unsere Eindrücke zu UFC Berlin live aus der Halle festhalten. Los geht es – womit auch sonst – mit Penne:

 

Taylor Lapilus besiegt Ulka Sasaki per TKO (Niederschlag und Ground and Pound) in Runde 2:

 

Sasaki startete aggressiv mit Takedown-Versuchen, die Lapilus jedoch ohne große Probleme abwehren konnte. Im Stand wurde aus dem Kampf dann schnell eine eindeutige Angelegenheit: Lapilus konnte gegen Ende der ersten Runde einige krachende Elbows ins Ziel bringen und Sasaki auch mit einigen harten Schlägen treffen. Dies wiederholte sich auch in Runde 2, und nach einem weiteren erfolglosen Takedown-Versuch von Sasaki konnte Lapilus ihn zu Boden schlagen und dann Kampf per TKO beenden.

 

 

Magomed Mustafaev besiegt Piotr Hallman per TKO (Platzwunde) in Runde 2

Runde 1 – Hallman konnte am Anfang von Runde 1 einen Legkick seines Gegners in einen Takedown umwandeln, konnte Mustafaev aber nur wenige Sekunden am Boden halten. Danach spielte sich der Kampf größtenteils im Clinch ab, wo keiner der beiden einen klaren Vorteil hatte. Mustafaev konnte allerdings mit einigen harten Treffern im Stand punkten. Sowohl seine Fäuste, als auch Körpertritte und ein eingesprungenes Knie fanden ihr Ziel. Einen erneuten Körpertritt konnte Hallman allerdings abfangen und den Kampf erneut auf den Boden befördern. Diesmal konnte er Mustafaev für den Rest der Runde kontrollieren und diese damit möglicherweise stehlen. SCHLAGKRAFT gibt aufgrund der harten Treffer von Mustafaev eine 10-10.

Runde 2 – Nach einer etwas wilden Spinning Backfist von Mustafaev konnte Hallman dessen Rücken ergreifen und ihn dadurch schlussendlich zu Boden nehmen. Mustafaev kämpfte sich wieder auf die Beine und der Kampf landete wieder im Clinch. Dort zog sich Hallman eine schwere Platzwunde über dem Auge zu, wegen dem der Kampf letztendlich vom Ringarzt abgebrochen wurde. Schade, denn bis dahin war dies ein unterhaltsamer Kampf auf Augenhöhe.

 

Scott Askham besiegt Antonio dos Santos per TKO (Uppercut + Knees) in Runde 1

Antonio dos Santos kommt sicherlich sehr zur Freude von Gastkämpfer Forrest Griffin mit dessen legendärer Einzugsmusik “Shipping up to Bosten” heraus. Der Kreuzritter Askham hingegen kommt zu Iggy Pop raus und wird natürlich wieder frenetisch von seinem Fanblock gefeiert, der schon seit gestern Berlin unsicher macht.

Runde 1 – In dem Kampf wird eins schnell klar: Der riesige Askham möchte auf Distanz kämpfen, der sehr bullige dos Santos sucht den Infight. Anfangs hat dos Santos damit mehr Erfolg und kann Askham nach einigen wilden Schlagsalven in den Clinch nehmen. Askham kann sich befreien, findet sich aber wenige Sekunden später in der gleichen Position wieder. Er befindet sich wieder mit dem Rücken am Käfig in einer augenscheinlich schlechten Position, aber kann dos Santos mit einem hammerharten Aufwärtshaken zu Boden schlagen und kurz danach mit einem Headknick und Kniestößen ausknocken. Anfangs sah Askham nicht wirklich toll aus, aber das war ein traumhaftes Finish. Der Kreuzritter setzt seine heilige Mission in der Middleweight-Division fort und hat jetzt immerhin eine ausgeglichene Kampfbilanz von 1-1.

 

Noad Lahat besiegt Niklas Backstrom per Majority Decision (28-28, 29-28, 29-28):

Runde 1 – Nach verhaltenem Start versucht Backstrom einen eingesprungenen Kniestoß und landet auf dem Rücken. Backstrom macht das nichts, und durch einen Gogoplata und folgenden Omoplata-Versuch kann er in die Oberlage kommen. Nach kurzer Zeit kann er sich die Backmount sichern. Ein erster Rear Naked Choke Versuch kann von Lahat abgewehrt werden, ebenso der zweite. Danach gibt Backstrom die Oberlage für einen Armhebel-Versuch auf, doch Lahat wird von der Ringglocke gerettet. Eine glasklare 10-9 für Backstrom.

Runde 2 – Die Runde beginnt mit wilden Attacken im Stand, durch die sich Backstrom eine Platzwunde zuzieht. Lahat startet gut in Runde 2 und kann einige gute Schläge landen und einen Takedown –Versuch von Backstrom ohne Probleme stoppen. Der Kampf scheint sich zu zugunsten von Lahat zu drehen, der Backstrom jetzt mit einigen Kombinationen gut ansetzt. Die Clinch –Versuche kontert Lahat mit harten Uppercuts und einigen Körpertreffern. Bäckström gerät ordentlich ins Wanken und muss am Käfig einige Ellbogenschläge einstecken, kann sich aber letztendlich einen Takedown holen. Aber auch da hat Lahat jetzt die Runde vorne und kontert diesen in einen wunderschönen Sweep in die Mount. Dort regnet es Schläge, bevor Lahat blitzschnell in einen Armhebel wechselt. Backstrom kann diesem entkommen, befindet sich aber weiter in der Unterlage in einer sehr prekären Position. Klare Runde für Lahat, SCHLAGKRAFT gibt hier eine 10-8.

Runde 3 – Backstrom wirkte schon in Runde 2 konditionell sehr angeschlagen. Die zweite Runde beginnt wieder verhalten, bis Lahat wieder hart trifft und sich dann unglücklich selbst zu Boden nimmt. Weiter geht’s im Stand. Backstrom holt sich einen Takedown am Käfig, kann aber wenig damit anfangen und wird kurze Zeit wieder in die Mount gesweept. Backstrom lässt sich davon nicht verunsichern und holt sich einen weiteren Takedown im Clinch, wobei er den Rücken von Lahat nehmen kann. Doch Lahat kann durch einen Beinhebel-Versuch wieder in die Oberlage kommen. Aller guten Dinge sind drei, denkt sich Backstrom, und holt erneut einen Takedown am Käfig. Diesmal kann er Lahat am Boden halten, richtet jedoch keinen nennenswerten Schaden an. Immerhin kann er sich kurz vor Ende die Back-Mount sichern und damit wohl die Runde gewinnen. Eine sehr hart zu bewertende Runde. SCHLAGKRAFT gibt sie 10-9 für Backstrom und hat den Kampf damit als 28-28 Unentschieden.

Tatsächlich gibt ein Punktrichter sogar eine 10-8 Runde. Die beiden anderen geben die erwartete 29-28…aber für Noad Lahat. What a twist! Ich rechnete hier fest mit einem (fragwürdigen) Sinn für Backstrom, weil Punktrichter zu selten 10-8 Runden geben. Aber heute kommt fast alles anders als erwartet. Der erste Kampf über die volle Distanz, aber sehr unterhaltsam.

 

Arnold Allen besiegt Alan Omer per Aufgabe (Guillotine Choke) in Runde 3:

Weiter geht’s mit dem ersten Kampf mit deutscher Beteiligung. Alan vs Allen, da ist eigentlich große Verwirrung vorprogrammiert. Dieses Aufeinandertreffen zweier junger europäischer Talente verspricht – wie eigentlich die gesamte Veranstaltung bisher – eine unterhaltsame Auseinandersetzung auf hohem Niveau.

Runde 1 – In einerausgeglichenen Runde 1 können beide Kämpfer einige Aktionen ins Ziel bringen, neutralisieren sich aber zu großen Teilen auch, sodass keiner der beiden sich besonders hervorheben kann. Omer scheint aber im Stand anfangs leichte Vorteile zu haben und kann auch im Clinch ein paar gute Treffer landen. Am letzten Drittel der Runde ändert sich dies jedoch, denn Allen kann mehrere harte Treffer und einen Takedown landen. Omer ist wie gewohnt aktiv vom Boden, kann aber keine nennenswerten Aktionen zeigen. 10-9 Allen.

Runde 2 – In Runde 2 lässt Omer Allen seine eigene Medizin schmecken und kann selbst einen Takedown durchbringen. Omer versucht aus der Half-Guard zu arbeiten, aber Allen schafft es zurück auf die Beine. Ein zweiter Takedown-Versuch von Omer wird gestoppt. Allen schickt Omer mit zwei harten Treffern gegen den Käfig und arbeitet dort im Clinch. Nach einem wilden Scramble landet diesmal Omer in der Oberlage und kann sich den Rücken von Allen sichern. Omer arbeitet an einerstehenden Back-Mount, verliert diese Position aber wieder nach kurzer Zeit. Trotzdem kann Omer die Runde in einer vorteilhaften Position beenden und gewinnt für uns damit Runde 2 mit einer 10-9.

Runde 3 – Omer kann sich nach etwa einer relativ ereignisarmen Minute einen Takedown sichern und landet einige gute Treffer zum Körper. Doch dann setzt Allen aus dem Nichts eine Standing Guillotine an, mit der er Omer zu Boden und zur Aufgabe zwingt. Der Schiedsrichter steht aber auf der falschen Seite und sieht den Tap-Out von Omer nicht. Andy Friedlanders Ankündigung „The referee calls a stop“ ist daher nicht wirklich zutreffend. Allen ist ein absoluter englischer Gentleman und lässt trotzdem sofort los. Die Kreuzritter freut’s. Allen zeigt sich auch im Interview sehr demütig und entschuldigt sich für seine „Crap Performance“. Davon kann aber nun wirklich keine Rede sein. Sehr schade natürlich für Omer, der trotz klar erkennbarem Talents jetzt mit einer UFC-Bilanz von 0-2 dasteht.

 

Mairbek Taisumov besiegt Alan Patrick per TKO (Headkick + GNP) in Runde 2

In diesem Kampf geht es darum, sich weiter im “gefährlichen Fahrwassers des Leichtgewichts” zu etablieren. Das ist deutlich eloquenter formuliert, als ich es je könnte. Eins steht definitiv fest: Das Leichtgewicht ist unfassbar gut und tief besetzt, und auch diese beiden Kämpfer sind verdammt gut, auch wenn sie bisher noch keinen großen Bekanntheitsgrad haben.

Runde 1 – Anfangs entwickelt sich ein recht ausgeglichenes Duell im Stand. Alan Patrick ist sehr unorthodox und zeigt einige spektakuläre Aktionen, wohingegen Taisumov mit sauberem Kickboxen aus der Roger Huerta Schule punkten kann. Taisumov muss dann allerdings innerhalb weniger Sekunden sowohl einen Tiefschlag, als auch einen Stich ins Auge hinnehmen. Er ist sichtlich angeschlagen und braucht mehrere Minuten um sich davon zu erholen. Danach wirkt Taisumov ziemlich wütend und setzt Patrick im Stand ziemlich zu. Währenddessen bin ich durch Ihre Exzellenz Scott Askham abgelenkt, der sich zu seinen Kreuzrittern setzt. Taisumov gewinnt diese Runde aber souverän, 10-9.

Runde 2 – Patrick wird noch aggressiver und kann Taisumov immerhin mit ein paar Haken erwischen. Taisumov behält aber weiterhin die Kontrolle über den Kampf. Nach einem Takedown-Versuch von Patrick erwischt Taisumov diesen mit einem Tritt am Hinterkopf. Patrick fällt zu Boden, und Taisumov besiegelt den Knockout mit donnernden Schlägen am Boden. Eine weitere überzeugende Leistung von Beckan,und sein dritter Knockout-Sieg in Europa in Folge.

 

Mr. Finland Makwan Amirkhani besiegt Masio Fullen per Aufgabe (Rear-Naked Choke) in Runde 1

Endlich kommt es zur lange erwarteten Rückkehr von Mr. Finland nach seinem fantastischen Debüt im Januar in Stockholm. Auf dem Papier erwartet uns hier ein klassischer Aufbaukampf, auch wenn die Kollegen aus den Niederlanden große Stücke auf Fullen halten. Mal schauen.

Runde 1 – Nach 8 Sekunden noch kein gelandeter Strike. Dafür holt Amirkhani direkt danach den Takedown und ist Sekunden später schon in der Back-Mount. Es geht für ihn also zurück zu den Wurzeln nach seinem allerersten Knockout-Sieg überhaupt. Dann kommt auch schnell der Rear Naked Choke. Fullen kämpft lange dagegen an, muss aber letztendlich abklopfen. Erneut ein schneller Sieg für den schönsten Kämpfer Finnlands.

Im Interview muss er sich diesmal nicht mit einem kritischen Joe Rogan rumschlagen und hat daher die Möglichkeit, den Kampf seiner Mutter zu widmen. Dank seines letzten Kampfes konnte er ihr endlich ein eigenes Bett besorgen, diesmal reicht es vielleicht für ne Einbauküche. Eine sehr schöne Widmung an seine Mutter von Amirkhani, der kaum Interesse daran zu haben kann, über den Kampf selber zu reden. Mr. Finland ist weiter auf der Überholspur!

Im Backstage-Interview mit Amirkhani dreht sich wieder vieles um Amirkhanis Familie. Bei dem Thema ringt er sichtlich mit der Fassung. Darüber hinaus gibt es natürlich aber auch wieder die gewohnt lustigen Zitate des charismatischen Finnen. Für die UFC ist dieser Mann ein absoluter Glücksgriff.

Jetzt geht es los mit den Hauptkämpfen, und die Halle ist durchaus gut gefüllt:

Nick Hein besiegt Lukasz Sajewski per Unanimous Decision (30-27 x3)

Die eigens für Nick Hein komponierte Einzugsmusik ist…nun ja. „One Two Three, We’re in the UFC“ – Dem kann man wohl nicht widersprechen. Hein wird natürlich unabhängig davon von den Zuschauern abgefeiert.

Runde 1 – Überraschenderweise sucht Heins Gegner aktiv den Clinch und schlägt sich dort auch alles andere als schlecht. Im Stand gelingt Hein in den ersten drei Minuten nicht viel, aber immerhin kann er einen Kniestoß des Gegners in einen Takedown umwandeln und ihm am Käfig etwas zusetzen. Es gelingt ihm aber nicht, Sajewski am Boden zu halten oder im Clinch zu kontrollieren. Somit geht der Kampf also im Stand weiter, und da hat Hein weiter das Nachsehen. 10-9 Sajewski.

Runde 2 – Stellenweise entwickelt sich der Kampf zu einem recht wilden Brawl, bei dem keiner die klare Überhand zu haben scheint. Hein befindet sich aber meistens im Rückwärtsgang, was ja schon für so manchen Punktrichter in engen Runden den Ausschlag gegeben hat. Mit zunehmender Kampfdauer kommt Hein aber besser in den Kampf und landet einige gute Konter. 10-9 Hein.

Runde 3 – Im Prinzip läuft es hier sehr ähnlich wie in Runde 2 ab. Hein geht größtenteils rückwärts und kontert Sajewski dabei ziemlich souverän aus. Unterbrochen wurde dies nur durch einen Eyepoke gegen den Polen. Nach einem wilden Schwinger von Hein stolpert Sajewski durchs Octagon. Dieser beweist Nehmerqualitäten und läuft unermüdlich vorwärts, kann aber in dieser Runde keine Akzente setzen. Erneut eine 10-9 für Hein, damit gewinnt er für SCHLAGKRAFT den Kampf mit 29-28.

Die drei Punktrichter sehen auch die erste Runde bei Hein, mit 3×30-27 verbessert der charismatische Kölner seine UFC-Bilanz auf 2-1.

Hein fängt verhalten auf Englisch an, bittet um Entschuldigung, schnappt sich das Mikro….und es ist klar, was wieder kommt. Hein schreit wieder laut auf Deutsch rum und macht die Humba. Uh Eff Zeh! Twitter kriegt vermutlich wieder einen Panikanfall, aber die Zuschauer feiern es. Und dann redet Hein auch noch auf Japanisch los – mit unserem Jojo hat er es am Donnerstag schon geübt. Das beste dreisprachige Interview seit Fabricio Werdum.

 

 

Peter Sobotta besiegt Steve(n) Kennedy per Aufgabe (Rear Naked Choke) in Runde 1:

Peter Sobotta steigt jetzt als allererstes Mal in seiner UFC-Karriere als Favorit ins Octagon – was ihm aber „scheißegal“ ist. Nicht egal wird ihm sicherlich der Gegnerwechsel gewesen sein, muss er sich doch kurzfristig auf einen ganz anderen Gegner einstellen. Von Steve Kennedy weiß man nicht viel – er hat überraschend viel Erfahrung, heißt „Steamrolla“ und ist ein Fan des Berufsringkampfes. Das trifft sich gut, denn hier wird er sicherlich der Heel sein, insbesondere falls ihm der Upset gelingen sollte. Damit könnte sich Kennedy…..Kennedy auf jeden Fall direkt etablieren.

Runde 1 – Sobotta legt los wie ne Dampflok und landet direkt einige gute Schläge. Ein Takedown folgt kurz darauf. Kennedy kommt hoch und versucht selbst einen Takedown, hat damit aber keinen Erfolg. Sobotta sprawlt nicht nur, sondern sichert sich direkt den Rücken. Wenige Sekunden später versucht er sich schon an einem Neck Crank. Kurz danach sitzt dann der Rear Naked Choke und Kennedy muss abklopfen. Absolut souveräner Sieg von Sobotta.

Danach im Interview folgt Sobotta in Nick Heins Fußstapfen und äußert sich ebenfalls in drei Sprachen. Was ist anders als bei seinem ersten, erfolglosen Run in der UFC? Vor allem das gewachsene Selbstvertrauen.

 

Tatsuya Kawajiri besiegt Dennis Siver per Unanimous Decision (29-28 x3)

Es herrscht hervorragende Stimmung, und das obwohl Papa Roach durch die Halle ertönt. Das kann nur eins heißen: Dennis Siver steht im Käfig!

Runde 1 – Nach anfänglicher Abtastphase versucht sich Kawajiri an einem Takedown. Siver beweist wieder herausragende Balance und kann sich behaupten. Kawajiri versucht es mit sehr vielen Kicks, und auch der zweite Takedown-Versuch bleibt erfolglos. Siver landet seinen berühmt-berüchtigten Spinning Back Kick zum Körper, trifft Kawajiri aber nicht voll, sodass dieser den Kick einstecken kann und weiter erfolglos Takedowns sucht. Siver zeigt sich unbeeindruckt und hüpft munter auf einem Bein durchs Octagon – BJ Penn lässt grüßen. Mit Single Leg Takedowns ist diesem Mann einfach nicht beizukommen. Am Rundenende rutscht Siver aus, sodass Kawajiri doch noch ein paar Sekunden in der Oberlage ist. Für die Runde sollte es nicht reichen. 10-9 Siver.

Runde 2 – Kawajiri wird im Stand immer wilder. Nick Diaz würde das absolut nicht gefallen – jetzt zeigen beide Kämpfer „Spinning Shit“, und nichts davon landet wirklich. Kawajiri versucht wieder die bisher unerfolgreichen Takedowns am Käfig, und diesmal klappt es dann auch tatsächlich. Der Crusher versucht aus der Half-Guard zu arbeiten, kann seinem Spitznamen aber nur bedingt gerecht werden und nicht viel am Boden erreichen. Positionell ist er aber weiterhin sehr gut, sodass für Siver keine Chance für eine Rückkehr in den Stand besteht. Kurz vor Ende erreicht Kawajiri kurz die Mount, kann aber auch dort nicht wirklich Schaden anrichten. Die Runde gewinnt er natürlich trotzdem mit 10-9.

Runde 3 – Kawajiri hat Erfolg mit einem weiteren Takedown. Siver versucht sich an einer Guillotine, die Halle explodiert, aber das sieht absolut nicht bedrohlich aus, und natürlich kommt Kawajiri mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung problemlos raus. Immerhin kommt Siver in der Folge wieder auf die Beine. Kurze Zeit später finden wir uns in einer bekannten Position wieder – Kawajiri drückt Siver gegen den Käfig und arbeitet mit mäßigem Erfolg am Takedown. Letztendlich landet Siver aber doch wieder auf dem Rücken und versucht sich wieder an einer erfolglosen Guillotine. Der Kampf endet mit Kawajiri in Sivers Guard. 10-9 Kawajiri, damit wertet SCHLAGKRAFT den Kampf mit 29-28 für den Crusher.

Die Punktrichter stimmen uns zu. Der Crusher meldet sich erfolgreich zurück, bekommt aber noch nicht mal ein Interview. Hm. Den hohen Erwartungen konnte der Kampf nicht ganz gerecht werden, aber es war dennoch ein solider Kampf zwischen zwei respektierten Veteranen, und das sollte man ja auch durchaus würdigen können.

 

Und jetzt ist es auch fast schon Zeit für den Hauptkampf des Abends!

UFC Strawweight Titel – Joanna Jedrzejczk  besiegt Jessica Penne per Standing TKO (Punches) => TITELVERTEIDIGUNG!

Runde 1 – Penne konnte sogar den ersten signifikanten Treffer landen, aber danach machte Joanna Champion im Stand schnell klar, wer hier das sagen hat. Dadurch sah sich Penne zu einem Takedown-Versuch gezwungen, für die Joanna sie wie üblich bitter bezahlen ließ. Ihre Liebe zu Körpertreffern zeigte sich erneut früh. Wie erwartet sucht Penne ihren Erfolg im Clinch und sieht dort gar nicht schlecht aus. Der Takedown bleibt ihr aber verwehrt. Kurz darauf ging Penne nach einer Schlagserie zu Boden In der allerletzten Sekunde konnte Penne sogar noch einen Judo-Wurf ins Ziel bringen. Dennoch natürlich eine klare Runde für die Titelträgerin.

Runde 2 – Die Titelträgerin beginnt die Runde mit einer furiosen Schlagkombination und setzt zunehmend auch Tritte gegen die chancenlos wirkende Penne ein. Penne blutet stark und muss jetzt sehr viel einstecken. Sie kämpft sich wieder in den Clinch, steckt dafür aber einen Headkick ein und wird jetzt mit absurden Kombinationen komplett demontiert. Langsam kann über einen Abbruch des Kampfes nachgedacht werden, aber Penne überlebt die Runde irgendwie. Eine 10-8 Runde.

Runde 3 – Die Titelträgerin nimmt den Fuß etwas vom Gas, dominiert aber weiter nach Belieben. Tatsächlich schafft Penne es sogar, die Titelträgerin zu Boden zu nehmen – allerdings nur für ein paar Sekunden. Einen echten Takedown kann man das nicht wirklich nennen. Nach einer Schlagserie ist es dann aber vorbei und Jedrzejczk gewinnt den zweiten Kampf in Folge per Standing TKO und verteidigt ihren Titel erfolgreich zum ersten Mal.